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Suizidprävention

Wie Suizidalität erkennen?
- die Person zieht sich immer mehr zurück
- selbstverletzendes oder risikobereites Verhalten
- Abschiedsbriefe werden geschrieben
- lieb gewordene Gegenstände werden verschenkt 
- es fallen Suizidandeutungen 
- die Person distanziert sich im Gespräch nicht von Suizidandeutungen
- es werden Gefühle von Hoffnungs- und Zukunftslosigkeit ohne Aussicht geäussert
- unerwartete Verabschiedungen von Nahestehenden, als gäbe es kein Wiedersehen

Wie kann ich mir bei Suizidgedanken helfen?

Nehmen Sie Suizidgedanken ernst
Suizidgedanken können in belastenden Situationen auftreten, wenn der Leidensdruck zu gross
ist. Es ist wichtig, dass Sie sich Hilfe holen und über Ihre Situation sprechen.

Suchen Sie das Gespräch
Wenden Sie sich an eine vertraute Person aus dem Umfeld, an eine Fachperson oder an eine
anonyme Beratung (Tel. Erwachsene 143 / Jugendliche 147).  

Bauen Sie ein Helfernetz auf
Es ist ratsam, dass sich die Vertrauenspersonen und/oder Fachpersonen miteinander
austauschen und vernetzen.

Erstellen Sie einen Sicherheitsplan
Ein Sicherheitsplan mit Notfallnummern ist eine Art Vorbereitung auf eine akute Krise.

Machen Sie Ihr Zuhause sicherer
Entfernen Sie Dinge, mit denen Sie sich verletzen könnten.

Fassen Sie Hoffnung
Menschen, denen es so schlecht ging, wie Ihnen jetzt, haben das überlebt und sind froh
darüber. Lesen Sie Geschichten von Menschen die einen Suizidversuch überlebt haben.  

Was Angehörige bei einer suizidgefährdeten Person tun können?

- Die möglichen Suizidandeutungen in einem ruhigen Moment offen ansprechen. 
- Nachfragen, ob konkrete Suizidideen oder ein konkreter Suizidplan bestehen (hohe
  Suizidgefahr!).
- Bei hoher Suizidgefahr, sofort eine Fachperson hinzuziehen und die Person nicht mehr
  alleine lassen.
- Der Umgang mit Menschen mit Suizidgedanken ist anspruchsvoll, lassen Sie sich selbst beraten. 

Beispielsätze für ein Gespräch 
- Ich mache mir Sorgen um Dich, Du wirkst in letzter Zeit sehr bedrückt.
- Es macht mir grosse Sorgen, dass du daran denkst, dein Leben zu beenden. Für mich
   bedeutet das, dass es dir sehr schlecht geht. Ich möchte, dass du dich beraten lässt.
- Ich stelle es mir als sehr belastend vor, dass die Situation XY passiert ist. Wie geht es dir
   dabei?
- Ich habe das Gefühl, dir geht es im Moment nicht gut. Magst du heute oder ein andermal mit
  mir darüber sprechen?

Wichtig ist, dass Sie nicht verantwortlich für das Gegenüber sind. Nachzufragen und Gehör
zu schenken, kann bereits entlastend wirken und neue Perspektiven eröffnen.

Was tun - eine Person durch Suizid verloren?


Trauerarbeit - Wie kann man einen Suizid verarbeiten?
Jeder Mensch trauert auf seine persönliche Art und Weise und benötigt dafür unterschiedlich lange. Seine Gedanken und Gefühle mit einer Vertrauensperson auszutauschen, ist wichtig. Für diesen Austausch kommen Freunde, Familienangehörige oder andere vertraute Menschen in Frage. Unterstützen kann auch eine persönliche Beratung bei einer Fachperson oder in Selbsthilfegruppen mit anderen Hinterbliebenen. Wenn Belastungssymptome zu lange dauern, ist es wichtig, sich von einer Beratungsperson helfen zu lassen. 

Sprachlosigkeit überwinden - Das Geschehene offen ansprechen
Die Themen Tod und Suizid sind in unserer Gesellschaft immer noch stark tabuisiert. Je offener und selbstverständlicher Sie über das Geschehene, Ihre Gefühle und Gedanken sprechen, umso besser gelingt es anderen Menschen, auf eine gute Art und Weise zu reagieren und Sie hilfreich zu unterstützen.

Wie Hinterbliebenen nach Suizid unterstützen? 
Informieren Sie sich über Suizid und wie es dazu kommt sowie über den Umgang mit Trauer. Schenken Sie Ihr Ohr und Ihre Zeit. Wer jemanden durch Suizid verloren hat, braucht Menschen,  die da sind, Ihnen zuhören oder ihnen einfach nur Gesellschaft leisten. Für Hinterbliebene ist der Verlust auch nach langer Zeit noch ganz nahe. Die Trauerarbeit braucht bis zu mehreren Jahren. Es ist wichtig, dass das Umfeld dies weiss und langzeitig Unterstützung anbietet. Anbei finden Sie Adressen für Hinterbliebene.

Zusätzliche Informationen

Abteilung Gesundheitsförderung

Oberdorf 4
9055 Bühler
T: +41 71 353 68 70

Hilfsangebote

147 Für Kinder und Jugendliche
143 Notrufnummer für alle Menschen 
144 Sanität Notruf
117 Polizei Notruf
145 Vergiftungsnotfälle
Reden kann retten

Ostschweizer Forum für Psychische Gesundheit Notfall / Hilfe finden 

Broschüren zur Suizidprävention