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Frühe Kindheit

Frühe Förderung

Wir verstehen frühe Förderung im Sinne von präventiven Angeboten und Rahmenbedingungen für Eltern mit Babys und Kindern im Vorschulalter. Ziel der frühen Förderung ist es, den Kindern eine ihren Fähigkeiten angemessene Entwicklung zu ermöglichen und damit zur Chancengleichheit beizutragen. So werden ungünstige Startbedingungen zumindest teilweise aufgewogen, die Integration wird erleichtert und die Chancengerechtigkeit hinsichtlich der Bildungschancen wird erhöht. Die Frühförderung unterstützt die Eltern und erziehungsberechtigten Personen dabei, den Kindern ein Umfeld zu schaffen, das einer gesunden Entwicklung förderlich ist.

Im Zentrum früher Förderung steht somit ein guter Start ins Leben mit Massnahmen, welche die Kinder und ihre Familien stärken. Kinder aus sozial benachteiligten oder fremdsprachigen Familien haben zum Teil schon am Start ihres Bildungswegs hohe Hürden zu überwinden. Frühe Förderung verbessert die Startbedingungen und wirkt präventiv gegen die Gefahr, dass diese Kinder als Jugendliche den Anschluss an die Berufsbildung verpassen und später ihre Existenz nicht selber sichern können. Armut in der Schweiz hängt massgeblich mit dem Bildungsniveau zusammen: Je besser ausgebildet eine Person ist, desto geringer ist ihr Risiko, in die Armut abzurutschen.


Das vom Kanton St.Gallen übernommene und auf Appenzell Ausserrhoden angepasste heb!-Dokument bietet eine Übersicht über Grundlagen und Instrumente zur Früherkennung von ungünstigen Entwicklungen und Kindeswohlgefährdung. Es richtet sich an Eltern, Erziehungsberechtigte und Bezugspersonen, Fachpersonen im Kontakt mit Kindern sowie an Jugendliche.

Konzept und Aktionsplan «Frühe Kindheit»

Der Ausserrhoder Regierungsrat hat das Konzept und den dazugehörigen Aktionsplan «Frühe Kindheit» verabschiedet. Im Aktionsplan sind die Massnahmen rund um die frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung festgelegt. Es werden die Zuständigkeiten definiert, die Finanzierung geregelt sowie Handlungsempfehlungen für die Gemeinden und Angebote formuliert. Somit setzt der Regierungsrat die Grundpfeiler der frühen Förderung im Kanton für die nächsten Jahre. Die konkrete Umsetzung in enger Kooperation mit den Gemeinden kann beginnen.

Erarbeitet wurde das Konzept von den Departementen Gesundheit und Soziales sowie Bildung und Kultur zusammen mit ausgewählten Vertretungen aus der Praxis und den Gemeinden. Der Aktionsplan soll nun in enger Zusammenarbeit mit den Gemeinden umgesetzt werden. Dazu hat der Regierungsrat das Departement für Gesundheit und Soziales beauftragt, die Umsetzung des Aktionsplans in den Gemeinden zu koordinieren und ein fachliches Begleitgremium zu bilden.

Projektverantwortliche: Irina Wedlich

Bereiche und Anlaufstellen in der frühen Kindheit

Es bestehen diverse Angebote, die Vorschulkinder früh fördern und ihre Familien unterstützen: Mütter- und Väterberatung, Erziehungsberatung, Elternbildung und familienergänzende Betreuungsangebote sowie Spielgruppen und weitere. Frühe Förderung ist besonders wirksam, wenn alle Angebote und Hilfesysteme qualifiziert, gut vernetzt und koordiniert zusammenarbeiten.

Unterschieden werden soll zwischen allgemeiner und besonderer Förderung:

  • Die allgemeine frühe Förderung soll allen Kindern (und deren Familien) offenstehen, z.B. in der Mütter- und Väterberatung, in der familienergänzenden Kinderbetreuung in Kindertagesstätten.
  • Die besondere frühe Förderung soll sich an Familien mit Kindern richten, die zur Stärkung ihrer Ressourcen eine spezifische Unterstützung benötigen, z.B. Deutschkurse für fremdsprachige Kinder, heilpädagogische Früherziehung, sonderpädagogische Massnahmen.

Anlaufstellen im Frühbereich


Angebote für Kinder im Frühbereich


Schnittstelle zum Frühbereich

Programme, Strategien und Studien

In den letzten Jahren wurde der Fokus vermehrt auf die frühe Kindheit gelegt. Viele Studien und Projekte sind entstanden wie auch kantonale und regionale Konzepte. Hier werden einige Beispiele aufgelistet.

Zur Abteilung Chancengleichheit, Bereich Frühe Kindheit

Nationale Programme

Studien

  • Hafen, Martin (2012). Better Together. Prävention durch Frühe Förderung. Präventionstheoretische Verortung der Förderung von Kindern von 0-4 Jahren. Schlussbericht zu Handen des Bundesamtes für Gesundheit.
  • Simoni, Heidi; Wustmann, Corinna (2012). Orientierungsrahmen für frühkindliche Bildung, Betreuung und Erziehung in der Schweiz. 2. Auflage, erarbeitet vom Marie Meierhofer Institut für das Kind im Auftrag der schweizerischen Unesco-Kommission und des Netzwerks Kinderbetreuung Schweiz. Zürich: Netzwerk Kinderbetreuung Schweiz
  • Stamm, M. (2012). Qualität und frühkindliche Bildung. Grundlagen und Perspektiven für die Qualitätsentwicklung von vorschulischen Angeboten. Dossier 12/3. 

Weiteres

Zusätzliche Informationen

Abteilung Chancengleichheit

Amt für Soziales
Kasernenstrasse 17
9102 Herisau
T: +41 71 353 64 26