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Familienergänzende Kinderbetreuung

Familienergänzende Kinderbetreuung ist eine wichtige Grundlage um Eltern zu ermöglichen, einer Erwerbsarbeit nachzugehen. In Appenzell Ausserrhoden stehen dafür in vielen Gemeinden Kindertagesstätten zur Verfügung, zudem vermittelt der Verein Tagesfamilien AR Tageseltern, Mittagstische und Randzeitenbetreuung.

Ab Juni 2023 können Eltern finanzielle Unterstützung für die Kinderbetreuungskosten beantragen. Das Gesuch muss bei der SOVAR eingereicht werden. 

Für die Aufsicht und Bewilligung von Kindertagesstätten ist die Abteilung Soziale Einrichtungen zuständig.

Schulergänzende Betreuung aus Eltern- und Kindersicht

Die schulergänzende Betreuung liegt in der Verantwortung der Gemeinden/Schulgemeinden.

Schulergänzende Tagesstrukturen wie Tagesschulen, Horte und Mittagstische sind pädagogische Angebote für Kindergarten- und Schulkinder in Ergänzung zum Kindergarten oder zum Schulunterricht. Auf der Website von kibesuisse finden Sie weitere Informationen.

Die Publikation der eidgenössischen Koordinationskommission für Familienfragen EKFF zeigt anhand von sechs Familienportraits die Vielfalt und Komplexität von Betreuungsarrangements auf. Aus Eltern- und Kindersicht wird erhoben, inwiefern die Angebote der schulergänzenden Betreuung die Familienbedürfnisse abdecken und die Vereinbarkeit von Familie und Beruf erleichtern. Gestützt auf die Ergebnisse und den Forschungsbericht entwickelte die EKFF Handlungsempfehlungen.

Unterstützung für Institutionen im Bereich familienergänzende Betreuung

Um die Qualität in der Betreuung zu sichern, werden Weiterbildungen von Mitarbeitenden in den Betreuungseinrichtungen mitfinanziert. Hierfür muss ein Fördergesuch eingereicht werden.
(Der BerufsbildnerInnen-Kurs wird durch die Abteilung Berufsbildung unterstützt.)

Das Impulsprogramm des Bundes fördert die Schaffung zusätzlicher Plätze für die Tagesbetreuung von Kindern. Gesuche können jedoch nur für Einrichtungen eingereicht werden, die neu eröffnen oder ihr Angebot wesentlich erweitern, beziehungsweise vermehrt auf die Bedürfnisse der Eltern ausrichten. Weitere Informationen erhalten Sie auf der Website des Bundesamtes für Sozialversicherungen (BSV).

Entwicklung Kinderbetreuungsgesetz (KibeG)

In Appenzell Ausserrhoden gab es bis anhin keine gesetzlichen Grundlagen, welche den Kanton oder die Gemeinden hinsichtlich Kinderbetreuung im Vorschul- und Schulalter oder deren Finanzierung in die Pflicht nehmen. Dies ändert sich mit dem Gesetz zur Förderung der familienergänzenden Kinderbetreuung (Kinderbetreuungsgesetz, KibeG). Das Gesetz schafft mit finanzierbaren familienergänzenden Betreuungsangeboten einen chancengerechten Zugang für alle Ausserrhoder Familien, unabhängig von ihrem Wohnort. Konkret sollen erwerbstätige Eltern, die ihre Kinder in einer Kita, in einer schulischen Tagesstruktur oder bei einer Tagesfamilie betreuen lassen, in Abhängigkeit ihrer wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit finanzielle Unterstützung durch die öffentliche Hand erhalten.

Weitere Informationen

Grundlagen

Schlussbericht Familienmonitoring 2017

Der Schlussbericht des im Herbst 2017 durchgeführten Familienmonitorings liegt vor und dem Kanton stehen nun konkrete Anhaltspunkte zur Lebenssituation von jungen Leuten, Müttern, Vätern und Grosseltern sowie deren Bedürfnisse und Zufriedenheit mit ihrer Situation zur Verfügung. Aufgrund der Ergebnisse hat der Regierungsrat vier Handlungsfelder identifiziert, für die Massnahmen geplant werden:

  • Kinderbetreuung: chancengerechter Zugang zu familien- und schulergänzender Kinderbetreuung
  • Arbeitsmarkt: Familien- und care-freundliche Arbeitsbedingungen, insbesondere bei öffentlich-rechtlichen Arbeitgebern im Gesundheits- und Heimwesen
  • Berufswelt: MINT*-Förderung bei jungen Menschen und Sensibilisierung für bewusste Berufswahl
  • Beratung und Unterstützung: niederschwelliger Zugang zu Beratungs- und Unterstützungsangeboten für Alleinerziehende, pflegende und betreuende Angehörige und Migrationsfamilien

*zusammenfassende Bezeichnung für Unterrichtsfächer und Berufe aus den Bereichen Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik.

Projektverantwortliche: Isabelle Dubois

Verbände, Netzwerke, Institutionen

  • Kibesuisse Regionalverband Ostschweiz bietet für Kindertagesstätten und Tageseltern in Appenzell Ausserrhoden Vernetzung, fachliche Weiterbildung und Beratung. Es verfügt über einen Leistungsauftrag des Kantons. Durch diese Subvention können Weiterbildungskurse zu vergünstigte Tarife besucht werden. Im Weiteren bietet es Fachberatung für Trägerschaften im Aufbau einer Kindertagesstätten sowie für Bewilligungsbehörden an.
  • Kibesuisse fördert die verschiedenen Formen der familien- und schulergänzenden Kinderbetreuung und unterstützt seine Mitglieder bei deren Aufgabenerfüllung. Der Verband wurde am 22. November 2013 gegründet und ist aus der Fusion von Kindertagesstätten Schweiz KiTaS und Tagesfamilien Schweiz SVT entstanden.
  • Verein Tagesfamilien Appenzell Ausserrhoden unterstützt und vermittelt Tageseltern im Kanton Appenzell Ausserrhoden.
  • Das Marie Meierhofer Institut für das Kind widmet sich in Forschung und Praxis der frühen Kindheit. Es führt Forschungsprojekte durch und bietet Weiterbildungen an.
  • Die Schweizerische UNESCO-Kommission hat sich zum Ziel gesetzt, frühkindliche Bildung in der Schweiz nachhaltig in Gesellschaft, Politik und Wissenschaft zu verankern und ein interdisziplinäres Netzwerk mit Partnern aus Forschung, Praxis, Politik und Gemeinwesen aufzubauen.

Zusätzliche Informationen

Abteilung Chancengleichheit

Amt für Soziales
Kasernenstrasse 17
9102 Herisau
T: +41 71 353 64 26